Auswanderung aus dem Oldenburger Land in die USA – Einzelschicksale mit Hintergründen, Briefen und Fotos
Die Auswanderung in die USA fasziniert noch heute viele Menschen. Immer stärker verblassen im Zeitalter des Wohlstandes, die damals überwiegenden Gründe für die Auswanderung: wirtschaftliche Probleme, oft sogar in Form von Armut und Überlebenskampf bei starkem Bevölkerungswachstum.
Anhand von 40 Fallbeispielen aus dem Oldenburger Raum um 1830 bis 1930, soll diese Auswanderung mit persönlichen Erfahrungen nachvollziehbar gemacht werden. Die Berichte sind vielfältig und schwanken dabei von Freude: „Denn ich danke Gott, daß ich das Sklavenjoch zurück gelegt habe“, bis hin zur Verbitterung: „Ich möchte Amerika lieber nie gesehen haben. Süße Vorstellungen habe ich mir gemacht, jedoch das Gegentheil fand ich.“
Deutlich wird, wie gerade die frühen Siedler noch härtere Startbedingungen hatten als spätere Auswanderer. Es gab für sie eine längere und zugleich anstrengendere Überfahrt unter teils schlechten hygienischen Bedingungen. Oft genug folgte die schwere Urbarmachung der Ländereien bei schwächerer Infrastruktur. Teils erlitten sie herbe Rückschläge durch Todesfälle oder schwere Krankheiten. Die folgenden Generationen und Auswanderer konnten dann profitieren von den Anfangsleistungen dieser Pioniere, so dass für sie viele persönliche Erfolgsgeschichten möglich waren, die in der alten Heimat verwehrt blieben.
Das Buch ist 452 Seiten lang und behandelt 40 Auswandererschicksale. Gedruckt ist es in Softcover 17 x 22 cm und mit 290 Abbildungen. Das Buch kostet 20 €.
Kinner- un Jungstiet in’t Ammerland üm 1890 bi’t 1950
Fünf gebürtige Ammerländer erinnern sich an ihre Kinder- und Jugendzeit. Die Zeitspanne reicht dabei von 1890 bis 1950. Die Erzählungen erstrecken sich von der frühen Kindheit bis zum Erwachsenwerden.
In der Zeit vor 1900 herrschte noch häufig Armut und viele wanderten aus. Erste Besserungen gab es dann in der Landwirtschaft mit der Verwendung von Kunstdünger, der zu höheren Erträgen führte. Ein tiefer Einschnitt bedeutete danach der 1. Weltkrieg von 1914-1918. Nach ein paar ruhigeren aber wirtschaftlich durchwachsenen Jahren in den Zwanzigern folgte der nächste große Einschnitt mit der NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg. Wiederaufbau in schwierigen Zeiten wird anschließend nach 1945 noch mal deutlich. Neben all diesen teils entbehrenden Zeitabschnitten gab es aber auch phasenweise schöne und ruhige Kindertage, verbunden mit Streichen und spannenden Erlebnissen in der Familie und im Dorf.
Über 50 kurze Geschichten in Plattdeutsch sind in großer Schrift gut lesbar abgedruckt in diesem Büchlein. Das bereits 2012 erschienene Buch „Van Minsch, Moor un Müs – Vertellns ut Moorburg un Hollwäg van de Familien Oltmanns un Willers“ beinhaltet alle in diesem Buch abgedruckten Erinnerungen, außerdem aber auch viele Texte, Urkunden und einiges mehr für eine Familiengeschichte. Damit ist jene Schrift regional und familiär auf einen kleineren Bereich begrenzt. Weiterhin sind dort die plattdeutschen Geschichten relativ klein gedruckt und dienen der Familiengeschichte als Unterbau. Mit diesem Buch soll daher, dieses plattdeutsche Sittenbild, welches das Leben im Ammerland um 1890 bis 1950 schildert, einem breiteren Kreis zugänglich gemacht werden. Das Buch hat 132 Seiten im Format 17×22 cm, enthält 60 Fotos und ist als Softcover hergestellt. Das Buch kostet 10 €. Für Textauszüge und das Inhaltsverzeichnis nachfolgende Links:
Inhaltsverzeichnis
Buchauszuege_Kinnertied
Textauszuege
Kornbrennerei und Ziegelei – Familiengeschichte Oltmanns in Edewecht
Nachdem ich Ende 2012 meine Familiengeschichte Oltmanns und Willers für Hollwege und Moorburg erstellte, habe ich mich anschließend entschlossen, auch noch die davor liegende Familiengeschichte Oltmanns in Edewecht zu bearbeiten. Dafür gab es einen traurigen Anlaß, die Branntweinbrennerei in Edewecht, die Eilert Oltmanns 1824 startete wurde Anfang 2013 abgebrochen (trotz vorigem Denkmalschutz). Zum anderen rückt das Buch einige besondere Jubiläen ins Bewußtsein. 1814, also nunmehr vor 200 Jahren errichtete Eilert Oltmanns das Gebäude zum Gasthof am Markt (dem heutigen Schützenhof). Zehn Jahre später, vor 190 Jahren erhielt er die Konzession zum Kornbrennen. Vor 160 Jahren erhielt sein Sohn Christian Oltmanns die Konzession für die Ziegelei in Jeddeloh.
Das Buch ist in vier wesentliche Kapitel aufgeteilt. Zunächst der Ursprung und die Vorfahren der Familie Oltmanns in Süd-Edewecht. Im zweiten Teil wird die Firmen- und Familiengeschichte zur Gastwirtschaft und Kornbrennerei am Markt behandelt, sowie in zwei weiteren Kapiteln jeweils die Ziegelei in Jeddeloh sowie die Ziegelei in Osterscheps. Ergänzend wird auf einige Familienzweige eingegangen, unterstützt auch mit Tafeln und Namenslisten. Unten stehend die Familiengeschichte ausführlicher und anliegend auch das Inhaltsverzeichnis, ganz unten auch Bildbeschreibungen zu den Fotos im Anhang. Das neue Buch mit festem Einband und Fadenbindung umfaßt 240 Seiten mit über 200 Abbildungen, davon 50 farbig. Das Buch kostet 20 €.
Van Minsch, Moor un Müs – Vertellns ut Moorborg un Hollwäg van de Familien Oltmanns un Willers
Über 140 Jahre Familiengeschichte aus Moorburg und Hollwege -über 20 Jahre vergingen vom Finden alter Urkunden in einer Eisenschatulle auf dem Dachboden bis zur Veröffentlichung der Familiengeschichte in Buchform. Seit dem 25. November 2012 ist das neue Buch: „Van Minsch, Moor un Müs – Vertellns ut Moorborg un Hollwäg van de Familien Oltmanns un Willers“ hier erhältlich.
Das neue Buch umfaßt 460 Seiten mit über 400 Abbildungen, davon 80 farbig. Begonnen wird mit Plattdeutschen Erinnerungen aus Dorf und Familie ab 1870. Berichtet wird wie damals die Aussteuer zu Fuß von Oldenburg nach Hollwege geholt wurde und die ersten Fahrräder und Autos im Dorf aufkamen. Verwandte suchten ihr Glück in der Auswanderung nach Amerika und hatten anfangs Schwierigkeiten, die Sprache zu erlernen und Geld zu verdienen. Der 1. Weltkrieg brach aus und in der Nähe im Lengener Moor in Neuengland wurde ein Kriegsgefangenenlager für 1000 Gefangene eingerichtet. Die ersten Siedlerstellen in Hollriede wurden gegründet. Briefe berichten über Not in Kriegs- und Nachkriegszeit. Die Familiengeschichte wird erzählt bis in die Gegenwart über verschiedene Familienzweige. So auch vier Zweige der Familie Willers in Hollwege: Dreier (Thien), Wewer (Scheeper), Sief sien u. Burvogt Willers. Abschließend wird im Buch die Hollweger und Moorburger Geschichte ergänzt. Neue Erkenntnisse zur Besiedlung Moorburgs werden vorgestellt und noch einige alte Urkunden und Register, wie z.B. das Seelenregister von 1760, welches alle Hollweger und Moorburger Einwohner aufführt. Hier ein kleiner Textauszug:
„In’e ole Stuw in’e Sloapkamer harrn wi en Bett mit Stroh worr ick släp. At Unkel Karl van Vorrel us moal besög wirr ick in Bett. Ick wät noch wo he mi targt harr, he woll mi na Vorrel mitnehm. Dat gefol mi gornich un ick dag wenn ick na Bett go, denn kann he mi nix. As ick mi hinleg krep min’n dicke Mus ünnern Nack dörr, of se in’t Küssen wirr oder wat, dat hebb ick domoals nich utfunn. As ick räp: „Mus, Mus, Mus”, särn se to mi, du grote Jung (4 Joar) schoast di man wat schämen. Ick bün do uck nich upstahn un insloapen.“
Hollwege, Moorburg und Felde in Bildern von gestern und heute
Der Bildband Hollwege, Moorburg und Felde in Bildern von gestern und heute erschien 2005. Seitdem wurden bereits über 600 Bücher verkauft. Die Dörfer werden in diesem Bildband in vielfältiger Weise vorgestellt. In Form eines Rundganges werden Höfe und Familien gezeigt. Aufnahmen aus der Schule, den Vereinen, dem Handwerk, der Landwirtschaft geben einen Einblick in das Leben der Einwohner. Auf mehr als 220 Seiten werden über 700 Bilder mit kurzen Texten abgedruckt. Das Buch ist im Format 24 x 32 cm mit festem Einband hochwertig hergestellt und kann hier für 25 € oder bei Günter Arens, Dirk Oltmanns und Fredo Wilken erworben werden.
Hollwege – Geschichte eines Eschdorfes im Ammerland
1999 erschienen das Buch Hollwege – Geschichte eines Eschdorfes im Ammerland, eine Chronik über ein niedersächsisches Bauerndorf im Oldenburger Land. Hier können Sie Einzelheiten zu den dort behandelten Dörfern Hollwege, Moorburg, Felde und Hollwegerfeld erfahren. Es gibt eine kurze Buchbeschreibung, Textauszüge sowie Fotos. Das Buch kann hier für 25 € erworben werden.
Liste der in der Dorfgeschichte vorkommenden Familien:
Hollwege: Bicker, Blanken, Blankensiefken, Bleßen (Blessen), Brunken, Dierks (Dirichs), Festing (Festi, Festje, Festie), Folcken (Fohlken), Geschenbrunken, Hagens, Hobbie (Hobbeke, Hobby), Hobbieoltmanns, Hupens (Hupen), Kleeßenrenken, Kleßen (Cleßen, Clessen, Klessen), Kuleport, Langejohanns, Lanje (Langy, Langen), Meilahn (Meylahn, Meilan), Meinen, Meinenbrunken, Oeltjen (Öltjen, Kamping), Oltmanns, Piel (Pielen), Ploys (Plois), Restehusen (Restehausen), Siemens, Spasit (Spaßyt), Süsens (Eggeshusen, Suesens), Ulken (Ulleken), Vahrs (Vars, Varß, Vahrß), Warns (Warners), Werßman (Weseman), Wiemken (Wiembken, Wimeken), Wilken (Willeken), Willers
Felde: Dagerath, Heidkroß (Heydkroß, Heidkross), Kroßen (Kruse), Öltjendiercks (Oeltjendiers), Pfumpfey (Pfumpfei), Schuhmacher
Moorburg: Abels (Abelß, Abell, Abel), Brümken, Brunkendircks (Brunkendiers), Buhr, Buttelburg (Beutelburgh), Fircken (Firken), Hupens, Knuffstock (Knufstock), Lamken, Meinjohanns, Moorburg (Mohrburg), Schnupper, Schnuppergerdes, Tragemann (Dragemann), Voß, Wittke (Wittje, Witje)
Hollwegerfeld: Bellenius, Hellmers (Hellmerß, Helmers, Helmerß), Hobbensiefken, Kempermann, Ohlrogge, Siems, Spasit (Sitten, Spasitten), Stindt, Süsens (Suesens), Vahrs
Georg Willers – Ut mien Hollwäger Jungenstiet
Georg Willers wurde am 19.5.1884 auf Sief sien Willers Hof, als Sohn des Köters Joh. Diedr. Willers und der Anna Elisabeth, geb. Hupens geboren. Die kinderreiche Familie mit relativ kleinem und stark zerstreutem Besitz hatte es nicht leicht zu überleben. Zwei ältere Brüder Georgs wanderten deshalb schon früh nach Amerika aus, und der älteste Bruder war Lehrer. Über seine Kinderzeit berichtet er ausführlich in seiner Hollwäger Jungenstiet. Nachfolgend ein Textbeispiel:
De Düwel in Hollwäg (um 1830)
In olen Tieten hebbt se in Hollwäg noch väl an’n Düwel glöwt. Eenmal is de Düwel uck bi Nach bi Willers Diederk kamen. Dor is fröher de Hollwäger Kroog wäsen, as Olms üm noch nicht harr’n. Willers Ko sgoll’n Kalv kriegen. Wenn sowat passeer, stunn’n de Nawers ümmer praat. Uck ditmal weern dree Mann kamen, Siefke Willers, Diederk sien Broder, Warns Buur un Wülken Vader. Awer dat Kalf leet up sick töwen. „Dinn lat us man lüttjen Sgaapskopp späl’n“, sä Wülken Vader. Willers Moder gung na’n Bett. Dinn gung dat los mit dat Späln. Awer bi lüttjen kreegen se’n drögen Hals. „Ick harr woll Appetit up’n bäten Heet un Sölt“, sä een. Willers Vader harr’n Fatt Wittbeer praatstahn. Dat Beer tapp he in Tinnkann’n, un dinn sgütt he dor Sucker to, un dinn sett he de Kann in de Asch bi’t Füer. Junge, wat smeck ähr dat! Na’n Tietlang menn Siefke Willers: „Nu mööt wir dor uck noch’n lüttjen Sluck bi hebben. Lat us man tohoop sgatten.“ Gansen Buddel Sluck koss sess Groot.
Mit de Tiet gung dat ümmer lustiger to, un man kunn de roten Köpp binah gor nich mehr sehn. De ool Dopplamp, dat weer so’n Brösel, brenn uck nich rech mehr. De ganse Daal weer vull Rook. De Törf weer woll nich rech drög, weeer’n nat Sömmer wäsen. Bilütten wurd’n de Kortenspälers ümmer ievriger un lustiger. Uck dat Sgimpen wurd ümmer luter. Willers Moder kunn öwerhaupt nich slapen van all dat Snacken un Ropen. „Nich vörseggen!“ „Kiek mi nich in de Korten!“ „Hess nich bedeent!“ So gung dat dör’n anner. Toless sünd se anfung’n to singen, so lut as se kunn’n. „Harten Lena, Harten Lena, Harten Lena, mien Deern, Harten Lena, Harten Lena, wat harr ick di gerrn.“ Mit eenmal is Warns Buur upsprung’n un hett ropen: „De Düwel, de Düwel!“ Un Dönner un Tiet, ji glöwt dat nich, dor stunn mit eenmal wat Swartes bi’t Füer. Dat harr veer Been, glöhnige Oogen un’n rote Tung.
De veer tapfern Kortenspälers kreegen’n gräsigen Sgreck. Twee smeeten vör Angst de Stöhl awer’n Kopp un dinn reeten se ut. Willers Vader leep in de Dörns na Moder. Warns Buur suus ut de Sieteldör rut, Siefke Willers kletter mit’n Swung up de Hill un Wilken Vader up’n Balk. Warns Buur besunn sick ünnerwägens un gung waller trögg un keek dör’t Ünnerslagfenster. „Goddverdori!“ reep he. He seegh, dat dor gorkien Düwel bi’t Füer stunn. He ticker an’t Fenster. De annern Kortenspälers harrn sick al wunnert, dat de Düwel ähr nicks dee. As se dat Tickern hör’n, kreepen se ut ähr Löcker rut, rünner up de Daal un marken bold, dat se sick verkeeken harrn. Wat weer dat? Swarten Bull! De triesel dor ümmer noch rüm. He weer van sülm up de Welt kamen. „Ji sgoll’n man nich soväl sapen hebben“, sä Willers Moder. „Dinn lat us man na Huus gahn“, sä Wilken Vader. „Un ick harr jüs so moje Korten“, sä Siefke Willers. De hett disse Geschich mien Vader vertellt.