Dörfer

Auf dieser Seite werden die Dörfer Hollwege, Moorburg, Felde und Hollwegerfeld der Reihe nach vorgestellt:

1. Hollwege

Zunächst die Lage Hollweges und naturräumlichen Voraussetzungen.

Die Bauerschaft Hollwege bestand früher aus den Dörfern Hollwege, Felde, Moorburg und Hollwegerfeld. In Hollwege wichtig der Esch als wertvolles Ackerland auf einem Höhenrücken und der Burnkamp. Wichtig die Wiesen an der großen Norderbäke. Das weite Hollwegerfeld mit Heide bewachsen als gemeinsame Viehweide, die Wälder Petersbusch und Liebfrauenbusch als Holzlieferant und zur Beweidung mit Schweinen, die dort gemästet wurden. Niedermoor (bei den Wiesen) häufig in den Niederungen zu finden wurde schnell in Wiesenland umgewandelt, daher Flurnamen wie Unland und Wösten. Hochmoor an der ostfriesischen Grenze mit dem Lengener Moor, davon ist das Hollweger Moor ein Teil.

Hollwege war schon vor sehr langer Zeit bewohnt, davon zeugen einige Bodenfunde wie aus der Zeit um 800 vor Christi, gefunden in einer Wiese bei der Norderbäke. Diese Menschen waren jedoch wahrscheinlich nicht unsere Vorfahren. Im Zuge der Völkerwanderungen, der Abwanderung einiger Sachsen nach England und der Sachsenkriege, siedelten sich unsere Vorfahren hier um 800-1000 n.Chr. neu an. Dies läßt sich archäologisch an den alten Höfen und dem ältesten Ackerland nachweisen.

Die ersten Siedler, die um den Esch umzu siedelten, sind die alten Hausmannsfamilien, die über Jahrhunderte eine vorherrschende Rolle in Hollwege spielten. Dies waren lange 9-11 Bauernfamilien.

Ein Schriftstück von 1107 ist die älteste urkundliche Erwähnung von Hollwege. Damals waren alle 9 alten Höfe im Besitz des westfälischen Klosters Corvey bei Höxter. Dieses Eigentum des Klosters wird noch 200 Jahre später 1296 auf dieser zweiten Urkunde bestätigt. Damals war örtlicher Adel, die von Fikensolt, Besitzer der Gerechtigkeiten über die Höfe. Die Rechte des Klosters stammen wohl noch aus der Zeit der Missionstätigkeiten, die hier nach 800 n.Chr. stattfanden. Der sog. Christianisierung. Im Mittelalter waren die Hollweger, verschiedenen Klöstern, der Westersteder Kirche und dem Oldenburger Grafen zu hohen Abgaben verpflichtet, die das Leben sehr erschwerten.

Seit dem späten Mittelalter gab es neben den alten Hausmannsstellen in Hollwege neue Siedler. Diese waren meistens arm und hatten nur eine kleine Hofstelle genannt Kotten, daher der Name für diese Kleinbauern Köter. Die Ländereien für die Kötereien waren Ausweisungen aus der Gemeinheit.

Um 1500 siedelten die ersten Köter in der Nähe der Hausleute und etwa zeitgleich in Köterhorn, hochdeutsch: Ecke der Köter, abseits von den Hausleuten aber noch in Hollwege. Um 1600 folgten das Köterdorf Felde am anderen Ende des Hollweger Esches, dann ca. 1620 Moorburg an der Landwehr und Schanze zu Ostfriesland und vor 1660 Hollwegerfeld. Alle Dörfer entstanden aus Hollwege und gehörten lange zur Bauerschaft Hollwege, Moorburg bis etwa 1820, Felde etwa bis 1935 und Hollwegerfeld gehört noch heute dazu.

Aus der Zeit um 1700 liegen viele Eheverträge, Testamente und andere Verträge vor, die die Hollweger Bauern untereinander abschloßen. Aus ihnen werden viele orts- und familiengeschichtliche Einzelheiten deutlich.

Im 30jährigen Krieg (1618-48) fanden in Hollwege einige Einquartierungen statt, wobei die Bauern von den Besetzern ausgequetscht wurden. Der Hausmann Langy mußte z.B. daß 20fache seiner gewöhnlichen jährlichen Abgaben auf einmal abgeben. 1666 traf es die Bauerschaft Hollwege ganz hart. Durch die Pest wurde die Bevölkerung etwa um ¼ reduziert, viele Hofstellen verweisten.

Verbesserungen für die einzelnen Höfe gab es mit den Teilungen der Gemeinheiten um 1820/40, die früher z.B. als gemeinsame Viehweide genutzt wurden. So konnte jeder mehr eigenes Land haben und in Hollwegerfeld konnten neue Hofstellen ausgewiesen werden.

Eine weitere Verbesserung für die Landwirtschaft war die Verkoppelung des Esches. So war dort früher jedes Landstück durch die Zahl der alten Bauern wegen der Gerechtigkeit, daß alle das gleiche bekommen, geteilt worden. Die Zusammenlegung zu größeren Stücken vereinfachte die Bewirtschaftung.

Im 18. und 19. Jahrhundert bot sich für viele ärmere Hollweger die z.B. keine eigene Stelle erben konnten, in den USA die Möglichkeit eine Existenz aufzubauen. Zunächst waren die Lebensverhältnisse bescheiden. Aber einige brachten es zu Reichtum. (Etwa 70 Auswanderer aus Moorburg, Felde und Hollwege sind uns namentlich bekannt, die Zahl wird jedoch noch höher gelegen haben).

Der Erste und Zweite Weltkrieg ging ohne größere Schäden an den Dörfern Hollwege, Moorburg und Felde vorbei. Unendliches Leid brachte der Krieg aber in die Familien der eingezogenen Angehörigen. Im ersten Weltkrieg starben oder wurden vermißt 29 Menschen und im Zweiten Weltkrieg 86 Menschen. Das Denkmal führt die Namen auf und mahnt die Nachwelt. Es wurde 1926 errichtet.

Mit dem Ende des 2. Weltkrieg begann die Not hierzulande. Die Selbstversorgung wie hier beim Hausschlachten spielte eine wichtige Rolle. Mit zunehmenden Verkehr auf den Verkehrswegen wurden alte Feldwege in Eigeninitiative von der Dorfbevölkerung in den 50er Jahren gepflastert. In den Folgejahren bis heute wurde die ganze Infrastruktur verbessert durch Trinkwasserversorgung, Müllabfuhr, Straßenbeleuchtung und Versorgung mit Erdgas. Besondere Entwicklungen in den letzten Jahren sind der Bau der Autobahn A28, die Flurbereinigung im Hollweger Raum, die Dorferneuerung und neue Bebauungsgebiete.

Mitte des 18. Jahrhunderts erhielt Hollwege seine erste Schule, so daß die Kinder nicht mehr zur Westersteder Schule laufen mußten. 1910 erfolgte ein Neubau der Schule im heutigen Aussehen. 1970 wurde die Schule aufgelöst. Das Gebäude wird heute als Kindergarten und Dorfgemeinschaftsraum genutzt.

Die Landwirtschaft war in Hollwege seit der Besiedlung über Jahrhunderte Grundlage für das Überleben. Im letzten Jahrhundert wurde der Beruf in Hollwege mehr und mehr durch andere Berufe verdrängt. Um 2000 gab es nur noch 6 Bauernhöfe in Hollwege und Hollwegerfeld.

In Hollwege gab es noch Mitte des letzten Jahrhunderts zahlreiche Gemischtwarenläden, Gastwirtschaften, Schuhmacher, Schneider, Wagenbauer, Höltjer (hier Höltjer Meyer), Bäcker, Zimmerer, teilweise auch im Nebenerwerb betrieben. Nach den zahlreichen kleinen Betrieben gibt es heute weniger, aber größere mit  Zukunft. Wichtig war früher auch eine eigene Mühle 1870 gebaut, die den Bauern den langen Weg zur weit entfernten Mühle beim Amtssitz ersparte. Eine Besonderheit war eine Ziegelei, die aber nur von 1853-1869 bestand.

Geprägt ist Hollwege früher und auch noch heute von seinen zahlreichen Vereinen und Verbänden. So dem Gesangverein, Boßelverein, Feuerwehr, Ortsbürgerverein, Kindergarten, Krabbelgruppe, Klönschnackgruppe.

2. Moorburg

Zur Zeit der ersten Erwähnung 1601 lag Moorburg abgelegen am Rande des nahezu unpassierbaren Hochmoores. Kaufleute, die die Grenze querten, schröpfte der Zöllner an der Schanze, die auch als kleine Befestigung seitens Oldenburg gegen das zeitweise verfeindete Ostfriesland diente und namens stiftend volkstümlich als Burg im Moor galt.

Nachweislich wird Moorburg in frühen urkundlichen Erwähnungen von 1601-1644 als Buttelburg bezeichnet. Die Bezeichnung „Buttel“ deutet auf eine alte Raststätte an einer alten Wegverbindung. Vermutlich wurde die Schanze spätestens kurz vor 1600 aus strategischen Gründen durch die Regierung in Oldenburg gegründet im Umfeld dieser alten Herberge.

Das Dorf gehörte daneben früher zur Bauerschaft Hollwege, welches als Eschdorf schon um  800-1000 n.Chr. besiedelt wurde.  Um 1600 bot sich im Allgemeinen vermehrt für Kleinbauern, genannt Köter nach der Form des Hauses (die Kate), die Möglichkeit zu siedeln. Im Zuge dessen entstanden auch ab 1620 die ersten Höfe in Moorburg. Allerdings wird die Beziehung zur Regierung in Oldenburg deutlich dadurch, daß neben der Hofstelle des Zöllners/Wärters der Schanze noch bis 1630 zwei weitere Höfe durch Schenkung des Oldenburger Grafen und im zweiten Fall durch den Oldenburger Drosten gegründet wurde, was so in Felde und Hollwege nicht bekannt ist.

Bei der Pest, dem schwarzen Tod, starb 1666 etwa ein Viertel der Dorfbevölkerung.

Erst die Schaffung einer fahrenden Post 1733 mit regelmäßigem Kutschenverkehr über Bremen, Oldenburg bis Groningen, führte zur Aufschüttung eines Dammes zwischen Moorburg und Großsander und zur Belebung des Ortes. Zoll, Poststation und Gaststätte florierten. In der Posthalterei und Gastwirtschaft brannte das Herdfeuer Tag und Nacht. Die Leute sagten: „Bei Luks (den ehemaligen Posthaltern) brennt das ewige Feuer“. Zur Zeit der Kontinentalsperre um 1810 blühte der Schmuggel.

Ostfriesland gehörte ab 1807 zu Frankreich dann Holland. Oldenburg fiel erst 1810 an Frankreich.  Moorburg war zwischen diesen Jahren Grenz- und Zollstation des Deutschen Reiches. Erst die erfolgreiche Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 brachte Oldenburg die Befreiung.

1830 trat Moorburg aus der Bauerschaft Hollwege aus, blieb Hollwege und Felde aber weiter verbunden in der Schulacht und auch noch lange in einem gemeinsamen Ortsbürgerverein sowie gemeinsamen Veranstaltungen wie dem Erntefest.

Etwa 1838 wurde die Staatschaussee Oldenburg-Leer durch Moorburg auf dem alten Damm gebaut. Der Verkehr rollte übers Steinpflaster schneller. Bis 1869 lief der gelbe Wagen hier, dann wurde die Eisenbahnstrecke Oldenburg-Leer eröffnet. Die große Zeit der Zoll- und Poststelle in Moorburg war vorüber. Der gewöhnliche Personenverkehr nahm hingegen bis heute zu.

1936 wurde die ehemalige B75 zwischen den Häusern Schnupper und Buhr verkürzt, vorher lief der Verkehr über die Friesenstraße, heute nicht mehr vorstellbar.

1985 erfolgte der Bau der A28 durch das Dorf, einige Moorburger Häuser mußten aufgegeben werden. Von Abgelegenheit kann man daher 400 Jahre nach der ersten Erwähnung nicht mehr sprechen.

In den letzten 20-25 Jahren durchlief Moorburg eine schnelle und ausdehnende Entwicklung in der Zunahme von Wohn- und Gewerbeflächen. Es entstanden die Neubaugebiete am Vogelkamp und Albertskamp und das Industriegebiet auf Voß Ländereien. Seit 1992 stieg die Bevölkerung um 33%.

Heute bekannte Betriebe sind die Baggerkuhle, die Tankstelle, E+E Partyzeltverleih, Geflügelhandel Claus, Zeppelin Baumaschinen, Containerdienst Richter, Wohnmobile Rauert, Spedition Grüßing, Bauunternehmen Bredehorn, Frerichs Mineralölspedition, Kartoffelagentur Padeken, Vetra Beton und mehrere Gärtnereien.

Es gibt eine aktive Dorfgemeinschaft, die Feste und Veranstaltungen durchführt, wie Osterfeuer, Sommernachtsfest , Seniorennachmittage oder die Vorführung historischer landwirtschaftlicher Geräte.

Von 1970 bis ca. 2000 stand für viele Dorffeste die Moorburger „Bude“ zur Verfügung. Danach gab es Übergangslösungen. So auch die zwischenzeitlich wiederbelebte Gaststätte „Ostfriesischer Hof“. Ab Juli 2011 konnte der Verein Bude Moorburg im Industriegebiet wieder ein neues Vereinsheim beziehen.

Im Vereinsleben gibt es außerdem den Boßelverein Moorburg-Hollriede. Erste Boßel Wettkämpfe gab es in Moorburg bereits ab 1902.

Auch durch die freiwillige Feuerwehr Hollriede gibt es gute Verbindungen zum Nachbardorf Hollriede.

3. Felde

Das Dorf Felde ist noch enger mit Hollwege verbunden als Moorburg. So liegt es auf der anderen Seite des Hollweger Esches, viele Hollweger Bauern hatten lange Besitz in Felde, und es siedelten sich dort abgehende Hollweger Bauernsöhne an. 1760 zum Beispiel waren etwa zwei Drittel der Höfe im Besitz von Hollweger Familien bzw. alten Namensträgern von dort. Es läßt sich vermuten, daß der Name, ähnlich wie bei Hollwegerfeld oder älteren Dörfern wie Aschhauserfeld u.a., von Feld ausgeht, dort einstmals Hollweger Gemeinheitsland lag und eine Siedlungsmöglichkeit für abgehende Hollweger Söhne ermöglicht wurde. So lief Felde darüber hinaus sehr lange unter dem Namen Hollwege. Noch weit bis ins Ende des 17. Jahrhunderts wurde hier nicht unterschieden, im Gegensatz zu Moorburg, das man früh eigenständig erwähnte. Später wurde Felde noch sehr lange als aufm Felde oder zum Felde genannt, wie dies vergleichbar auch bei anderen Felddörfern geschah.

Felde läßt sich schon früh an Hand der dortigen Hofstellen nachweisen. Pfumpfey tauchen schon vor 1604 (um 1595) auf und hatten 1632 spätestens den zweiten Hof in Felde, dazu den dritten 1640 in Moorburg. Dietrich Heidkroß (1569-1664), 1611 bestätigt, hatte umfangreichen Besitz, und sein Enkel war 1679 der vermögendste Bauer in der Bauerschaft Hollwege. Sie entstammten vielleicht der Hollweger Familie Kroßen, da der Name zunächst Heidt Kroßen geschrieben wurde. Zudem gelangte die Familie durch die Pest von 1666 kurzfristig in den Besitz der Restehusenschen Hausmannstelle und auch wohl langfristig des Cleßen-Hofes. Um 1632 entstanden die Kötereien Johan Kruse und Fredrich Festje in Felde neu, die wahrscheinlich von den gleichnamigen Familien in Hollwege abstammten. Eine frühere Zuordnung ist sehr unwahrscheinlich. 1645 kamen Johan Melan, Friedrich Süsens, vor 1672 Öltjen und 1674 Dagerath hinzu.

Felde hatte schon vor 1600 Besiedlung und wurde um 1620-50 im größeren Rahmen bevölkert, wie man vorläufig feststellen kann. Den Ortsnamen Felde gibt es noch häufiger, insbesondere als zweiten Teil bei vielen kleinen Dörfern, die aus anderen Dörfern entstanden sind aus dem Flurnamen Feld, der dem Ursprungsdorf angehängt wurde, wie sogar bezeichnenderweise bei Felderfeld.

4. Hollwegerfeld

Hollwegerfeld ist ein kleines niedersächsisches Dorf in der Gemeinde Westerstede, Landkreis Ammerland in der Nähe von Oldenburg. Es hat über 120 Einwohner und ist noch überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Das Dorf entstand im Laufe der Zeit aus dem Nachbardorf Hollwege heraus. Angefangen im 17. Jahrhundert mit ein bis zwei Höfen entstanden besonders im 19. Jahrhundert viele Hofstellen nach der Teilung der sogenannten Gemeinheit, die früher zum gemeinsamen Auftreiben des Viehs der Hollweger Bauern diente. Noch heute gehört Hollwegerfeld zur Hollweger Bauerschaft.

Ähnlich wie bei den Nachbardörfern Moorburg und Felde handelt es sich bei Hollwegerfeld um ein reines Köterdorf, dessen Höfe verstreut bei den Ländereien bzw. Wegen lagen. Hollwegerfeld wurde als solches jedoch im größeren Umfang erst wesentlich später besiedelt, insbesondere nach den Gemeinheitsteilungen. Einige Höfe und insbesondere zwei Einzelhöfe entstanden hingegen schon vorher, auch wenn dieses Gebiet ähnlich wie Felde anfänglich unter Hollwege lief und noch heute zur Bauerschaft Hollwege gehört. Die Hollweger Bauern hatten schon vorzeiten im Gebiet des heutigen Hollwegerfeldes einige Feldkämpe, die am Weg nach Moorburg lagen, etwa dort, wo die heutige Straße Am Schnapp auf die Straße Zu den Wiesen trifft.

Bei diesen Feldkämpen gab es spätestens 1661/81 den ersten Hof, und zwar die Grundheuerstelle des Johann Vahrs, aus der Hollweger Köterfamilie Vahrs. Dieser besaß dort ein eigenes Haus, dieses stand aber auf Ötcke Blessen Grund, und so mußte er an jenen Grundheuer entrichten. 1639 heiratete ein Johan Vahrs von Hollwege eine Hille Pa[d]eken, 1642 war er Heuermann, 1648 bei Warners und 1679/81 spätestens auf Bleßen Grund. 1693 war Diedrich Hellmers auf Johan Vahrs Haus, und so ließ sich die Familie Helmers auf dieser Stelle weiter verfolgen, 1869 kaufte Heinrich Hupens die Stelle, die noch heute im Besitz der gleichen Familie ist. Schon 1671 kann es mit Friedrich Hellmerß vielleicht eine weitere Hofstelle dort gegeben haben. Deren Existenz läßt sich jedoch zwischen 1681 und 1741 nicht sicher nachweisen. Spätestens seit 1741 gab es aber mit Hellmers (später Kempermann, 1923 Süsens) eine weitere Köterei dort. Etwa 20 Jahre später siedelte sich der Hof von Johann Spasit an (später Sitten und seit 1910 Hupens).

Nach den Gemeinheitsteilungen von 1822 und 42 wurden die Flächen in Richtung der Ihorster Wiesen, auch Hollwegerfeld genannt, besiedelt. Teile der bisherigen Gemeinheit blieben zur Ausweisung an Neusiedler in Besitz des Herzogtums Oldenburg. Interessenten für dieses Land, meist abgehende Bauersöhne, Heuerleute aus der näheren Umgebung, stellten ein Gesuch an das Amt Westerstede, und anschließend folgte eine Besichtigung des gewünschten Stück Landes an Ort und Stelle. Zeitweise kam auch der Bauervogt mit zur Besichtigung, sowie benachbarte Grundstückseigentümer und bisherige Nutzer, die ebenso ihre Interessen vertraten. Teilweise stand auf der gewünschten Fläche noch Buchweizen oder nicht abgegrabener Torf. Hier mußte der Interessent meist solange warten, bis dieses abgebaut war. Den Antragstellern, oft arm und unbemittelt, wurde trotzdem die Ansiedlung gestattet. Beim Heuermann und Holzschuhmacher Joh. Diedr. Siems hieß es z.B.: „…ist nicht eben bemittelt. Indessen gibt ihm sein Handwerk als Holzschuhmacher gute Nahrung. Zum Hausbau wird er [der Amtmann] daher wohl rathen können“. Anschließend schickte das Amt einen Bericht an die Kammer in Oldenburg, die die Ausweisung genehmigen mußte. Geschah diese, mußten einige Regeln befolgt werden